Marrakesch ist die zweitälteste Königsstadt Marokkos. Die wechselnden Dynastien hinterließen in der „Roten Stadt“ deutliche Spuren ihrer Herrschaft und ließen zahlreiche Prunkbauten erreichten. Heute zählt die Medina von Marrakesch zu den größten und schönsten des Landes. Im Gassengewirr der Altstadt verstecken sich prachtvolle Paläste, anmutige Moscheen und stattliche Riads, die jeden Stadtbummel zu einer Entdeckungsreise in den Orient machen. Auf den folgenden Seiten werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Marrakesch vorgestellt.
Im Zentrum der Medina befindet sich der mit Abstand berühmteste und eindrucksvollste Ort von Marrakesch: der Djemaa el Fna. Auf dem „Platz der Geköpften“ werden Orientphantasien wahr. Hier tummeln sich Gaukler, Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler und Akrobaten, ehe der zum Weltkulturerbe gehörende Platz abends von den Düften der unzähligen Garküchen eingehüllt wird.
Die Souks von Marrakesch gehören zu den größten des Landes und befinden sich nördlich des Djemma el Fna. Das Labyrinth aus Gassen, Durchgängen und Gewölben lässt sich am besten bei einem Streifzug durch die orientalischen Basare erkunden. Die Vielfalt der dort angebotenen Waren ist überwältigend. In den nach Gewerken sortierten Marktstraßen wird jedoch nicht nur verkauft, sondern auch produziert und so streift man im hektischen Durcheinander die Werkstätten von Kesselflickern, Kupferschmieden, Wollfärbern, Gewürzhändlern, Holzschnitzern oder Tischlern. Ein Muss in Marrakesch — erst recht für Shopping-Opfer!
Die 77 Meter hohe Koutoubia-Moschee ist das schon von weitem sichtbare Wahrzeichen von Marrakesch. Sie wurde im 12. Jahrhundert von den Almohaden erbaut und bietet 25.000 Gläubigen Platz. Ihr Minarett gehört zu den schönsten und ältesten Marokkos und avancierte im gesamten Maghreb zum architektonischen Vorbild. Die Koutoubia-Moschee befindet sich unweit des Djemma el Fna im Südosten der Medina und wird von einem kleinen Palmengarten umgeben.
Der 12 km lange Wall aus dem 12. Jahrhundert zählt zu den eindrucksvollsten Stadtmauern Marokkos. Sie wird von Zypressen, Dattelpalmen und Kiefern überragt. Aus ihr ragen mehr als zweihundert Basteien heraus, die den Bau verstärken. Die Stadtmauer von Marrakesch hat insgesamt elf Tore, von denen das Bab Agnaoua im Süden des Djemaa el Fna das schönste ist.
Die im 14. Jahrhundert gegründete Medersa Ben Youssef war einst die größte islamische Hochschule des Maghreb. In der in den letzten Jahren aufwendig renovierten Koranschule lebten einst 900 Schüler, die sich hier mit Rechtswissenschaften und Theologie auseinandersetzten. Heute gehört die Medersa zu den meistbesuchten Zielen in Marrakesch und bietet mit den filigranen Stuck- und Schnitzarbeiten sowie den wundervollen Mosaiken eine beeindruckende Vorstellung islamischer Baukunst.
Der Bahia-Palast wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von den Alaouiten erbaut und zählt zu den markantesten Bauwerken im maurisch-andalusischen Stil. Der monumentale Komplex erstreckt sich auf einer Fläche von über 8000 m² und besteht aus über 160 Räumen und Innenhöfen. Hier gewinnt man einen Eindruck von der prachtvollen Opulenz der islamischen Architektur. Neben den pittoresk bepflanzten Patios und den wunderschönen Mosaiken und Arabesken beeindrucken besonders die kunstvoll verzierten Zimmerdecken aus Zedernholz. Der Bahia-Palast war auch schon Schauplatz für mehrere Filmproduktionen, zum Beispiel ”Der Wüstenlöwe” oder “Lawrence von Arabien”.
Das Maison de la Photographie befindet sich in einem renovierten Riad in der nördlichen Medina, unweit der Medersa Ben Youssef. In dem Fotomuseum kann man sich in wechselnden Ausstellungen, die auf einer Sammlung von 8000 zwischen 1870 und 1950 entstanden Fotos basieren, auf Zeitreise in die Vergangenheit Marokkos begeben. Außerdem wird junge marokkanische Fotokunst präsentiert. Ein attraktiver Rückzugsort für Leute, die den Touristenmassen aus dem Weg gehen wollen.
Auch wenn vom Palast el Badi heute nur noch die monumentalen Lehmmauern erhalten sind, auf denen heute die Störche nisten, spürt man auf dem weiträumigen Areal sofort, dass der Prunkbau des saadischen Sultans Ahmed el Mansour (dt.: „der Unvergleichliche“) seinem Namen alle Ehre gemacht hat. Das Bauvorhaben dauerte 30 Jahre, doch ehe der Palast fertiggestellt wurde, verstarb el Mansour. Später ließ der Alaouiten-Sultan Moulay Ismail besonders kostbare Stücke des Palastes abtragen und nach Meknes schaffen. Die Weitläufigkeit der 18 ha großen Anlage lässt sich besonders gut am späten Nachmittag genießen.
Die Saadier-Gräber befinden sich gleich neben dem Palast el Badi im Südosten der Medina von Marrakesch. Vier Sultane ruhen hier. Die Mausoleen, in denen die Herrscher bestattet wurden, gehören zu den prachtvollsten Bauwerken gehört, die je von marokkanischen Kunsthandwerkern geschaffen wurden. Besonders beeindruckend ist der Saal der zwölf Säulen — ein Raum in einem der beiden Mausoleen, dessen vergoldete Kuppeldecke von den zwölf Marmor-Säulen getragen wird.
Das volkskundliche Museum Dar Si Said befindet sich in einem stattlichen Riad in der südlichen Medina. Hier werden traditionelle Alltagsgegenstände, Kunsthandwerk, Schmuck und Waffen aus der Region Marrakesch ausgestellt. Zudem gibt es im hinteren Teil des Gebäudes jahrhundertealte Tore aus Zedernholz zu sehen, die aus Kasbahs des Drâa-Tal stammen und mit kunstvollen Arabesken verziert sind.
Ein Besuch des Museums lohnt schon allein wegen des Stadtpalasts mit seinem prachtvollen Innenhof, in dem es untergebracht ist.
Im Südosten der Medina befindet sich der jüdischen Friedhof, ein geheimnisvoller Ort am Rand der Mellah, dessen surreale Atmosphäre bei den richtigen Lichtverhältnissen in starkem Kontrast zum übrigen Marrakesch steht. Neben der Synagoge ist der jüdische Friedhof einer der Orte, die davon zeugen, wie sich jüdisches Leben in Marrakesch manifestiert. Besonders beeindruckend ist das Licht am späten Nachmittag etwas zugezogenem Himmel.
Wer im hektischen Treiben in Marrakesch eine Pause einlegen will, sollte unbedingt den wundersamen Jardin Majorelle besuchen. Die verwilderte Gartenanlage wurde 1980 vom französischen Modeschöpfer Yves Saint Laurent und seinem Lebensgefährten gekauft, gründlich renoviert und in ein Paradies verwandelt, das heute von mehr als zwanzig Angestellten gepflegt wird. Diese grüne Oase der Ruhe ist der Öffentlichkeit in weiten Teilen zugänglich und bietet sich perfekt für eine entspannte Auszeit im heißen Marrakesch an.
Die Agdal-Gärten wurden im 12. Jahrhundert von den Almohaden angelegt und gehören wie der Menara-Garten zum Weltkulturerbe der UNESCO. Doch die in einem geometrischen Muster angepflanzten Granatapfel-, Orangen- und Olivenbäume erstrecken sich über eine viel größeres Gebiet, das etwa 3km lang und 1,5km breit ist. In der Parkanlage gibt es zwei große Staubecken, die über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem mit frischem Wasser aus dem Hohen Atlas gespeist werden. Am größten Becken befindet sich ein Palast, von dessen Terrasse man bei guter Sicht einen hervorragenden Blick über die Gärten auf die Gipfel des Hohen Atlas hat.
Der Menara-Garten liegen im Südosten von Marrakesch und ist vor allem bei den Marrakschis beliebt. Der etwa 100 ha große Park wurden im 12. Jahrhundert von den Almohaden als Olivenplantage angelegt und mit einem weit verzweigten Kanalsystem bewässert. Heute gehört er ebenfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Parkanlage ist auf den ersten Blick nicht so spektakulär ist wie der Jardin Majorelle, kostet allerdings auch keinen Eintritt und wird von bedeutend weniger Touristen frequentiert. Das Palais zwischen Wasserbecken und den schneebedeckten Gipfeln des Hohen Atlas gehört zu den populärsten Fotomotiven aus Marrakesch
Entdecken Sie alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von Marrakech, in Begleitung eines zertifizierten Führers der roten Stadt.
Die Führung beginnt um 9 Uhr mit einem Besuch in der Medersa Ben Youssef, ein prächtiges Beispiel von maurischer Architektur und die größte Koranschule in Marokko. Anschließend geht es durch das Labyrinth der Medina, zum Bahia Palast mit seinen wunderschönen Decken und Patios bevor wir unsere Tour fortsetzten zu den Gräbern von Saadien, bekannt für die Schönheit ihrer Dekoration. Weiter geht es zum Stadtteil der Kasbahs und dessen schönen Platz der Blechschmiede und Klempner.
Das Mittagessen wird in einem Restaurant in der Medina serviert.
Anschließend geht es in das Jüdische Viertel (Mellah) und zur Koutoubia Moschee. Sie werden diese unumgängliche Stadt tour marrakech mit einer typisch marokkanischen Teezeremonie am bekannten Jamaael Fna Platz beenden, ein Muss für unsere marokkanischen Freunde!